Das rote Sofa steht in einer Buchhandlung im Norden Deutschlands; im text wird es zum Gegenstand der Erinnerungen. Vielen Dank an die Zeitschrift Orte, die diesen lyrisch-essayistischen Text über das Sofa, über Literatur und über die Wege der Erinnerung in ihr Jubiläumsheft Buchhandlungen aufgenommen hat.
Ich bin. Draussen sind Spatzen zu hören, die Mittagsglocke der Kirche, Kindergeschrei, vor der offenen Balkontür Flügelschlagen. An den Unterschenkeln zieht frische Luft über die Haut. Die Zehen sind kühl, aber die Oberseite der Hände ist warm. Die Fingerkuppen schlagen auf die Tasten. Oder drücken sie? – Arbeit der Vergegenwärtigung. Auf dem Sofa. Den Kopf gegen die Seitenlehne erhoben. Der Körper übt liegend und schreibend sanften Druck gegen die Liegefläche aus. Vom linken Ellenbogen ist eine Anspannung spürbar bis in die Schulter. Ins Bequeme hinein ist sie da. […]
Zum Weiterlesen: Christian von Zimmermann, Das rote Sofa. In: Orte 50 (2024), Nr. 228.